Nach schwierigen letzten Wochen kam der ungeschlagene Tabellenführer aus Pulsnitz an die Frankenfurt. Da wir nichts zu verlieren hatten, sollten das Spiel ruhig angegangen werden. Nach anfänglichem Abtasten zeigten die Gäste aber, dass sie zu Recht die Tabelle anführen.
Mit ein paar schnellen Kombinationen gelangte der Ball auf den freistehenden Stürmer, welcher aber glücklicherweise den Ball aus kurzer Distanz über den Kasten jagte. Diese Aktion brauchte es wahrscheinlich, denn nun drängten wir die Gäste immer mehr in ihre Hälfte. Wir gingen sogar mit 1:0 in Führung, da Niklas den Ball im Liegen am Torhüter vorbeischob. Danach ließen wir nicht locker und hatten weitere Möglichkeiten die Führung auszubauen. Doch eine fragliche Abseitsentscheidung führte leider zum 1:1 Ausgleich. Jetzt fanden die Gäste aus Pulsnitz wieder besser ins Spiel, doch Patrick K. konnte mit zwei riesigen Paraden das Ergebnis halten. Vor der Pause wurde es noch einmal lauter, als es wieder eine fragliche Abseitsentscheidung gegen uns gab. Diesmal wurde nicht auf Tor entschieden. Mit 1:1 ging es in die Pause und das Trainergespann war trotz alledem mit der bisherigen Leistung zufrieden.
Es standen aber noch 45 schwere Minuten vor uns, denn schon oft mussten wir in der zweiten Hälfte Lehrgeld bezahlen. Das Spiel wurde kampfbetonter und wir waren es, die auf den Führungstreffer drängten. Doch auch Pulsnitzer Konter waren sehr gefährlich und das Aluminium rettete uns vorm Gegentreffer. Als Torsten etwas später im Strafraum von den Beinen geholt wurde und er den fälligen Elfmeter sicher verwandelte, gab es riesigen Jubel über die erneute 2:1 Führung. Leider hielt diese aber nicht lange, da Pulsnitz eiskalt eine Unsicherheit zum 2:2 ausnutzte. Jetzt schwanden unsere Kräfte und einige Spieler waren nach der aufopferungsvollen Leistung platt. Auch das nutzen die Spieler aus der Pfefferkuchenstadt aus, um mit einem sehenswertem Spielzug das erste Mal in Führung zu gehen. Das war bitter und sollten wir wieder einmal leer ausgehen? Nein heute war es anders. Alle kämpften und stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Und als Jan-Pepe mit einem Sonntagsschuss den Ausgleichstreffer erzielte, brachen alle Dämme.
In den letzten Minuten wurde um jeden Ball gekämpft, sich in jeden Zweikampf geworfen und alle sehnten den Abpfiff herbei. Am Ende stand es nach einem spannenden und unterhaltsamen Fußballspiel 3:3. Nach vielen zittern, aber auch teils verdienten Niederlagen in der bisherigen Saison zeigte die Mannschaft heute Moral, Kampf und Leidenschaft. Bis zum Abpfiff wurde nicht aufgegeben und nachgelassen. Jeder ist heute an seine Schmerzgrenze gegangen. Dies brachte letztlich nicht nur das verdiente Unentschieden und die ersten Pulsnitzer Punktverluste ein, sondern es war Balsam für die geschundenen Seelen aller beim FV Ottendorf-Okrilla 05 2.
Text: Marcus Juffa
Fotos: Annett Gläser
