Erneut kein Ertrag trotz spielerischer Vorteile

A-Junioren, Landesklasse Sachsen, Staffel Ost, 11. Spieltag (14.12.2014, 10.30 Uhr):

SpG Sebnitz : SpG Hermsdorf/Ottendorf-Okrilla/Bischofswerda 3 : 2 (1 : 1)

 

Im letzten Meisterschaftsspiel vor der Winterpause und damit dem Abschluss der Hinrunde konnte die Spielgemeinschaft Hermsdorf/Ottendorf-Okrilla/Bischofswerda erneut nicht punkten, obwohl das Team um Kapitän Manuel Richter über weite Strecken der Begegnung klar tonangebend und mit deutlichen spielerischen Vorteilen agierte.

Die Partie begann günstig für die Grün-Schwarzen, denn bereits nach fünf gespielten Minuten lagen sie mit 1:0 vorn.

Vom in der ersten Halbzeit überragenden B-Junior Kilian Heidner glänzend in Szene gesetzt, marschierte Robin Heße auf dem rechten Flügel bis auf die Grundlinie und seine scharfe Hereingabe fälschte Kevin Klinger ins eigene Tor ab.

In der Folge beherrschten die Gäste das Spielgeschehen auf dem Kunstrasen in Sebnitz deutlich. Mit vielen klugen Ballstafetten, die fast immer über den agilen und sehr spielfreudigen Kilian Heidner liefen, drängte man den Gegner zumeist in die Defensive.

In dieser starken Phase versäumten es die Röderstädter jedoch, das zweite Tor nachzulegen, wobei sie dabei auch vom insgesamt schwachen Schiedsrichtergespann tatkräftig unterstützt wurden. Zunächst übersah der Unparteiische ein Handspiel der Platzbesitzer unmittelbar vor der eigenen Strafraumgrenze aus der Rubrik Volleyball, denn der Sebnitzer Abwehrspieler boxte das Spielgerät mit beiden Fäusten aus der Gefahrenzone. Unfassbar, dass solch eine Szene übersehen werden kann und auch der Linienrichter, der die Grün-Schwarzen in der ersten Halbzeit wohl etwa ein Dutzend Mal im Abseits stehen sah, nicht eingriff – selbst bei den Verantwortlichen der Hausherren war ungläubiges Kopfschütteln angesagt…

Kurz darauf ignorierte Referee Felix Mesow ein grobes Foul an Manuel Richter im Strafraum der Gastgeber und verweigerte den Hermsdorfern damit einen klaren Elfmeter, als der Kapitän in bester zentraler Schussposition zu Boden ging, weil er schmerzhaft in den Rücken gestoßen und so regelwidrig am verheißungsvollen Torabschluss gehindert wurde.

Weitere drei Minuten später lag dem Hermsdorfer Anhang der Torschrei bereits auf den Lippen (28. Spielminute). Nach einer schönen Flanke von Christoph Steiner setzte sich Robin Heße unter Bedrängnis in der Mitte stark durch und kam aus drei Metern Torentfernung zum Abschluss, doch mit einer unglaublichen Reflexbewegung verhinderte der Sebnitzer Torwart Carsten Buhl den sicheren zweiten Treffer der Gäste.

Dieser schien nun nur noch eine Frage der Zeit zu sein, doch mit zunehmender Spielzeit schlichen sich immer mehr Ungenauigkeiten und Konzentrationsmängel in das Hermsdorfer Kombinationsspiel ein, so dass sich die Gastgeber nun ein wenig aus der schwarzen-grünen Umklammerung befreien konnten.

Speziell der finale, vertikale Pass wurde bei der Spielgemeinschaft aus Hermsdorf, Ottendorf-Okrilla und Bischofswerda immer wieder zu steil gespielt und die – vor allem beim Erkämpfen der zweiten Bälle – zu zaghafte Zweikampfführung ermöglichte zum Ende der ersten Halbzeit den bis dahin sichtlich beeindruckten und angeschlagenen Gastgebern, langsam zurück ins Spiel zu finden.

Kurz vor der Halbzeit gelang den Platzbesitzern mit ihrem ersten Schuss aufs Hermsdorfer Tor der überraschende Ausgleich, denn bis dahin war der aufgrund des Fehlens beider etatmäßiger Torhüter heute zwischen Pfosten stehende Mittelfeldspieler Robin Selzle fast beschäftigungslos gewesen.

Mit einem für die Einheimischen schmeichelhaften 1:1 endete die erste Halbzeit und mit einem Paukenschlag begann die zweite.

Nach einem missglückten Pressing der Gäste (ein Spieler in Grün-Schwarz pennte und rückte nicht mit auf) unmittelbar nach vollzogenem Anstoß der Gastgeber nahm der Sebnitzer Kapitän Felix Bräuer den Ball vor dem eigenen Strafraum auf und überlief die weit aufgerückte Hermsdorfer Mannschaft auf der linken Abwehrseite mit Ball am Fuß – auch der nach außen eilende Abwehrchef Jonas Perschau konnte den Lauf des Sebnitzer Spielführers nicht mehr stoppen, so dass dieser nach einem 70(!)-Meter-Sprint, fast am gegnerischen Torraumeck angekommen, zur 2:1-Führung für die Gastgeber traf.

Was für eine Wendung und gnadenlose Effektivität! Innerhalb von drei Spielminuten hatten die Gastgeber mit ihren bis dato einzigen zwei Torschüssen das Spiel gedreht.

Nun waren die Einheimischen plötzlich obenauf und die Gäste drohten komplett auseinander zu brechen, verloren völlig die Linie und eröffneten den Gastgebern nun eine Konterchance nach der anderen. Zweimal rettete das Aluminium – Glück für die Hermsdorfer in dieser Phase, dass es zunächst keine weiteren Gegentreffer gab.

Nach einer Viertelstunde fingen sich die Spieler aus Ottendorf-Okrilla und Bischofswerda jedoch und verlagerten das Spielgeschehen langsam wieder in die Sebnitzer Hälfte. Nach einer tollen Direktkombination in der 64. Minute steuerten Chris Steiner und Manuel Richter allein auf den Sebnitzer Torhüter zu und hatten den Ausgleich auf den Fuß, doch der Linienrichter hob völlig zu Unrecht die Fahne (der Autor stand zufällig exakt auf Höhe der Abseitslinie), so dass den Gästen nach einer Fehlentscheidung der Unparteiischen erneut eine sehr große Torgelegenheit genommen wurde.

Kurz darauf gelang den Gastgebern mit einem weiteren Konterangriff der dritte Treffer und damit die Vorentscheidung in dieser Begegnung. Die Grün-Schwarzen ließen sich jedoch nicht hängen und machten weiterhin das Spiel.

In der 73. Minute traf der eingewechselte Louis Hinz zum 2:3-Anschlusstreffer und allein dieses Tor war das Kommen an diesem trüben dritten Adventssonntag wert. Aus etwa 20 Metern Torentfernung lupfte der Filigrantechniker per Direktannahme mit seinem schwächeren rechten Fuß das Leder über den etwas zu weit vor seinem Tor postierten Sebnitzer Schlussmann in den Winkel – Traumtor!

Nun wurde es noch einmal spannend und die Gäste drängten auf den Ausgleich. Obwohl sich nun fast alles in der Sebnitzer Spielhälfte abspielte, blieben die ganz großen Chancen für die Hermsdorfer in der Schlussphase jedoch aus und die Gastgeber retteten den knappen Vorsprung über die Zeit.

So stand für die Spielgemeinschaft Hermsdorf/Ottendorf-Okrilla/Bischofswerda am Ende eine erneute bittere Niederlage zu Buche in einer Partie, die man größtenteils klar beherrscht hatte und über deutlich mehr Spielanteile verfügte.

In der Rückrunde, die am 01.03.2015 mit dem Auswärtsspiel in Hoyerswerda beginnt, muss sich das Team um Kapitän Manuel Richter vor allem im Defensivverhalten und in der Zweikampfschärfe steigern, wenn man wieder den Anschluss an das Tabellenmittelfeld finden und sich selbst für die größtenteils doch ansehnlichen Leistungen künftig auch punktetechnisch belohnen will.

Nun geht es aber erst einmal für ein paar Wochen in die Halle und das erste Highlight steht mit dem Heimturnier der FV Ottendorf-Okrilla 05 bereits am Freitag, den 02.01.2015 in der Sporthalle Karpen auf dem Programm (19.00 Uhr – 23.00 Uhr), bei dem hoffentlich wieder zahlreiche Zuschauer begrüßt werden können.

 

Die SpG Hermsdorf/Ottendorf-Okrilla/Bischofswerda spielte mit: Robin Selzle, Alwin Mützner (ab 46. Minute Tommy Metzner), Jonas Perschau, Max Gonnermann, Tobias Sachse, Franz Müller, Philipp Rubach (ab 67. Minute Louis Hinz, GK), Robin Heße, Kilian Heidner, Christoph Steiner (GK, ab 82. Minute Felix Klotsche) und Manuel Richter (MK)

 

Weiter im Kader: Arthur Heitsch

 

Torfolge:         0 : 1     Kevin Klinger (Eigentor, 5.)

                        1 : 1     Felix Kumpe (43.)

                        2 : 1     Felix Bräuer (46.)

                        3 : 1     Tom Schulze (65.)

                        3 : 2     Louis Hinz (73.)