4:0 nach 50 Minuten und keiner weiß warum…

A-Junioren, Landesklasse Sachsen, Staffel Ost, 21. Spieltag (07.06.2015, 10.30 Uhr):

Dresdner SC : SpG Hermsdorf/Ottendorf-Okrilla/Bischofswerda 6 : 0 (2 : 0)

 

Das letzte Auswärtsspiel der Saison führte die Spielgemeinschaft Hermsdorf/Ottendorf-Okrilla/Bischofswerda in die Landeshauptstadt an die Elbe, genauer gesagt ins Ostragehege, wo es gegen den Dresdner SC zu bestehen galt.

Vorab zum Spielbericht muss den Akteuren der Kernmannschaft an dieser Stelle jedoch einmal Respekt gezollt werden für ihre Einsatzbereitschaft und Motivation, die sie trotz der ständigen personellen Engpässe Woche für Woche an den Tag gelegt und damit sichergestellt haben, dass die Spielgemeinschaft die Saison bis dato regulär und ohne Spielabsagen über die Bühne bringen konnte – sicher keine Selbstverständlichkeit bei den widrigen Randbedingungen, die sich in diesem Spieljahr eingestellt haben.

Auch beim heutigen Gastauftritt beim DSC mussten wieder acht Spieler aus dem geplanten Kader für diese Saison ersetzt werden – also fast exakt die halbe Mannschaft…

Respektabel ist auch eine passende Vokabel für die Leistung der Grün-Schwarzen, die sie vornehmlich in der ersten Halbzeit bei leichtem Nieselregen und auf einem hervorragend präparierten Rasenplatz unmittelbar neben dem altehrwürdigen Heinz-Steyer-Stadion ablieferten.

Die Jungs um Kapitän Manuel Richter trotzten mit hohem Einsatz und sicheren Ballstafetten dem ältesten Nachwuchsteam des zweimaligen Deutschen Fußballmeisters im ersten Durchgang ein Duell mit weitestgehend ausgeglichenen Spielanteilen ab.

Um die zehnte Spielminute herum gelang es den Hermsdorfern sogar, mit drei Eckbällen in Folge die erste kleine Druckphase in dieser Begegnung zu erzeugen, die jedoch nichts einbrachte.

In der 14. Minute passierte das, was in der bisherigen Saison schon allzu oft zu beobachten war und derzeit offensichtlich wie eine Art nicht abzuschüttelnde Seuche an der Spielgemeinschaft haftet: aus heiterem Himmel erzielt der Gegner wie aus dem Nichts einen Treffer – unter tatkräftiger eigener Unterstützung!

Nach einem völlig harmlosen Flankenball, der obendrein am Kasten vorbei gegangen wäre, bugsierte sich Torhüter Max Mönch, der am vergangenen Sonntag in Zittau so stark gehalten hatte und auch im weiteren Verlauf mehrfach mit guten Reaktionen aufwartete, nach einem Fangfehler die Kugel unglücklich irgendwie selbst ins Tor.

Die Gäste beeindruckte der Rückstand jedoch zunächst nicht. Spiel- und kampfstark boten sie dem Favoriten weiterhin Paroli und ließen kaum Torgefahr für die Platzbesitzer zu. Die einzige nennenswerte Torchance vereitelte der Hermsdorfer Keeper in der 30. Minute gegen den in zentraler Position völlig frei stehenden Dresdner Goalgetter Adrian Herkt in großem Stil, indem er den Winkel geschickt verkürzte.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verhängte Schiedsrichter Jens Kühn aus Dresden einen (unberechtigten) Allerwelts-Freistoß gegen die Röderstädter an der Seitenlinie etwa in Höhe der Strafraumgrenze.

Der beste Dresdner Torschütze Adrian Herkt drosch den Ball scharf und halbhoch in den Strafraum, wo er tatsächlich den Weg durch eine riesige Spielertraube hindurch direkt in das Hermsdorfer Tor fand, so dass die Grün-Schwarzen mit einem – gemessen an den Spielanteilen – sehr ärgerlichen 0:2-Rückstand in die Halbzeitpause gingen.

In dieser schworen sich die Gäste aus Ottendorf-Okrilla und Bischofswerda noch einmal ein, denn dieser DSC schien am heutigen Tag nicht unverwundbar zu sein, doch fünf Minuten nach Wiederbeginn war die Partie entschieden.

Zunächst eröffnete sich der Spielgemeinschaft nach einem abgefangenen DSC-Angriff eine verheißungsvolle Konterchance auf dem linken Flügel, doch das unkonzentrierte Abspiel des in dieser Szene unbedrängten Alwin Mützner erreichte den bereits durchstartenden Robin Heße nicht, sondern landete in den Füßen eines Dresdner Spielers, so dass die Gastgeber ihrerseits einen schnellen Gegenangriff in die entblößte Hermsdorfer Abwehr starten konnten, den sie eiskalt zum 3:0 nutzten.

Als nur 90 Sekunden später auch noch ein kniehoch getretener Eckball an Freund und Feind vorbei direkt im Tor von Max Mönch zum 4:0 einschlug, war die Erträglichkeitsgrenze im Kassieren von “dummen“ Toren in einem einzigen Spiel im Hermsdorfer Lager deutlich überschritten. Und das, obwohl man bis dahin sehr ordentlich mitgehalten hatte!

Nach 50 Minuten wusste eigentlich niemand so richtig zu erklären, warum es in diesem Spiel plötzlich 4:0 stand…

Die Begegnung war damit gelaufen und den nicht aufsteckenden Gästen merkte man dann mit zunehmender Spielzeit doch eine gewisse Resignation an. Speziell im letzten Drittel konnten sich die Hausherren so noch eine klare Überlegenheit und eine Reihe von Tormöglichkeiten erarbeiten.

In der Schlussphase der Partie hatte die Spielgemeinschaft Glück, dass der DSC seine teils großen Torchancen nicht nutzte und nur noch zwei Treffer nach Eckstößen nachlegte – ein noch deutlicherer Spielstand lag am Ende durchaus im Bereich des Möglichen.

Am kommenden Sonntag, den 14. Juni 2015 (Anstoß 10.30 Uhr) steigt in Hermsdorf auf dem heimischen Sportplatz an der Diensdorfer Straße das letzte Punktspiel der Saison gegen die SpG Sebnitz, in dem die Jungs um Kapitän Manuel Richter alles daran setzen werden, noch einmal zu punkten.

Für viele Spieler und dem Trainer-Duo wird es nach mehr als zehn bewegten und intensiven Jahren der letzte gemeinsame Auftritt in einem Pflichtspiel sein. Auch aus diesem Grund hofft die Mannschaft noch einmal auf zahlreiche Zuschauer, die die Mannschaft unterstützen.

 

Die SpG Hermsdorf/Ottendorf-Okrilla/Bischofswerda spielte mit: Max Mönch, Arthur Heitsch (ab 70. Minute Georg Lippert), Alwin Mützner (ab 71. Minute Tommy Metzner), Jonas Perschau, Franz Müller, Felix Klotsche, Philipp Rubach (ab 78. Minute Max Haufe), Tobias Sachse, Robin Heße, Louis Hinz und Manuel Richter (MK)

 

Torfolge:         1 : 0     Max Mönch (Eigentor, 14.)

                        2 : 0     Adrian Herkt (45.)

                        3 : 0     Marvin Martin (48.)

                        4 : 0     Adrian Herkt (50.)

                        5 : 0     Kay Effenberger (77.)

                        6 : 0     Adrian Herkt (89.)