Am heutigen Tag chancenlos

 A-Junioren, Landesklasse Sachsen, Staffel Ost, 3. Spieltag (28.09.2014, 11.30 Uhr):

SpG Hermsdorf/Ottendorf-Okrilla/Bischofswerda : SpG Löbtauer Kickers/Borea Dresden 1 : 6 (0 : 4)

 

Am dritten Spieltag der Landesklasse Ost musste die stark ersatzgeschwächt antretende Spielgemeinschaft Hermsdorf/Ottendorf-Okrilla/Bischofswerda (von dem vor Saisonbeginn mit allen Nachwuchstrainern und Verantwortlichen abgestimmten 17-köpfigen Kader des Hermsdorfer SV und des FV Ottendorf-Okrilla 05 für die A-Junioren standen lediglich sechs[!] Akteure zur Verfügung) eine derbe 1:6-Heimniederlage hinnehmen.

Die kampfstarken Gäste aus der Landeshauptstadt erteilten am heutigen Tag der einheimischen Spielgemeinschaft eine Lektion in Sachen Aggressivität, Willensstärke und vor allem Verhalten bei und gegen den Ballbesitz des Kontrahenten.

Durch frühzeitiges, systematisches Pressing setzten die Gäste die Platzbesitzer bei eigenem Spielaufbau von Beginn an unter Druck und provozierten so Fehler.

Bereits in der vierten Spielminute gingen die Dresdner nach einem kapitalen Fehlpass in der Hermsdorfer Hintermannschaft unmittelbar vor dem eigenen Strafraum mit ihrem ersten Torschuss in Führung, der maßgenau im langen Eck einschlug.

Vielleicht hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen, wenn Robin Heße nach einem schönen Angriff über Felix Lottes in der elften Minute zum Ausgleich getroffen hätte. Dem quirligen Offensivspieler und letztjährigen Hermsdorfer Torschützenkönig war das Glück jedoch nicht hold. Sein 15-m-Hammer landete an den Unterkante der Latte, die Kugel prallte auf die Torlinie und von dort wieder ins Spielfeld zurück.

Vorher hätte die im weiteren Spielverlauf immer mehr überfordert scheinende Schiedsrichterin Anja Liebmann nach einem klaren Foul an Robin Heße jedoch auf Strafstoß entscheiden müssen.

Das war doppeltes Glück für die Gäste und diese nutzten die Gunst, die sie offenbar gerade bei der römischen Glücksgöttin Fortuna genossen, schon acht Minuten später zum 2:0. Nach einer erneuten Balleroberung vorm Hermsdorfer Strafraum klatschte ein Hinterhaltschuss in Billard-Manier zunächst an den linken, dann an den rechten Pfosten und von dort genau in die Füße des verdutzten Gäste-Spielers Mehme Awaz, der daraufhin mühelos einnetzen konnte.

Zwei Schüsse, zwei Tore und dazu die eigene Latte als Torwartunterstützung – ein optimaler Start für die Dresdner Gäste in dieses Fußballspiel, das sie fortan klar beherrschten und ihre Führung bis zur Pause auf 4:0 herauf schraubten.

Den schönsten Angriff der ersten Halbzeit und wohl auch der gesamten Begegnung sahen die Zuschauer jedoch in der 33. Minute von der gastgebenden Spielgemeinschaft, als Felix Lottes, Robin Heße und Manuel Richter mit einer tollen Kombination die gegnerische Abwehr regelrecht schwindelig spielten, doch Letztgenannter aus kürzester Entfernung beim Stand von 0:3 an dem sich in den Abschluss werfenden Dresdner Torwart scheiterte.

Direkt nach dem Seitenwechsel hatten die Gastgeber ihre beste Phase, drängten den Kontrahenten nun des Öfteren stark in die Defensive.

Vier Minuten nach Wiederbeginn versagte Schiedsrichterin Liebmann den Einheimischen erneut einen Elfmeter, als Felix Lottes unnachahmlich in den Dresdner Strafraum eindrang und nur regelwidrig am Torabschluss gehindert werden konnte.

Weitere vier Minuten später fiel dann der sich anbahnende erste Treffer für die Gastgeber. Manuel Richter tankte sich im gegnerischen Strafraum geschickt durch und erzielte per Außenrist bereits sein drittes Pflichtspieltor in der noch jungen Saison.

Nun fassten die Röderstädter neuen Mut und keine zwei Minuten später wäre ihnen beinahe der zweite Treffer gelungen. Nach schönem Zusammenspiel mit Manuel Richter kam Felix Lottes in bester Schussposition etwa am Elfmeterpunkt nicht mehr optimal hinter den Ball, so dass dieser knapp am langen Torwinkel vorbei strich.

Bis zum nächsten Aufreger am Gäste-Strafraum vergingen erneut nur drei Minuten. Felix Lottes wurde auf der linken Seite herrlich frei gespielt und steuerte leicht links versetzt allein auf den gegnerischen Torwart zu.

Unmittelbar vor der Strafraumgrenze holte ihn der der letzte Dresdner Abwehrspieler, der ihn vor dem verheißungsvollen Torabschluss noch erreichen konnte, mehr als rüde von den Beinen. Für Maximiliano Roth bestand nicht die geringste Chance, noch an den Ball zu kommen, der Vorsatz, hier grob foul zu spielen und dabei eine Verletzung des Gegenspielers in Kauf zu nehmen, war unübersehbar.

Obwohl damit der Tatbestand einer roten Karte in doppelter Weise erfüllt war, beließ es die Unparteiische Liebmann bei einer Verwarnung – Glück für die Gäste, dass sie in dieser starken Hermsdorfer Phase zu elft weitermachen durften.

Der folgende und ein weiterer gut getretener Freistoß von Felix Lottes brachten nichts ein.

In der 66. Minute entschied die über weite Strecken aufreizend einseitig leitende Schiedsrichterin auf Elfmeter für die Gäste – erneut eine knifflige, umstrittene Entscheidung zuungunsten der Hermsdorfer Mannschaft, denn eine Berührung von Tommy Metzner an seinen Gegenspieler war kaum erkennbar.

Paul Richelhof verwandelte souverän und danach war die Luft bei der einheimischen Spielgemeinschaft endgültig heraus.

In der Folge dominierte der Gast aus der sächsischen Landeshauptstadt die Partie wieder eindeutig und besaß zahlreiche Torgelegenheiten, um das Ergebnis weiter auszubauen.

Auch aufgrund mehrerer gute Paraden von Torhüter Max Mönch gelang den Dresdnern jedoch nur noch ein weiterer Treffer.

Das nächste Punktspiel für die SpG Hermsdorf/Ottendorf-Okrilla/Bischofswerda findet erst am ersten Novemberwochenende statt, wenn der aktuelle Tabellenführer VfL Pirna-Copitz mit hoffentlich neuem Mut und größerer Personaldecke empfangen wird.

 

Die SpG Hermsdorf/Ottendorf-Okrilla/Bischofswerda spielte mit: Max Mönch, Tommy Metzner, Sebastian Kurzreuther, Franz Müller, Kenny Eppendorfer (ab 45. Minute Tobias Pfützner), Louis Hinz, Tobias Sachse (MK), Felix Lottes, Robin Selzle (GK), Robin Heße (GK) und Manuel Richter

 

Torfolge:

0 : 1     Lucas Lucius (4.)

0 : 2     Mehme Awaz (19.)

0 : 3     Paul Richelhof (23.)

0 : 4     Mehme Awaz (42.)

1 : 4     Manuel Richter (53.)

1 : 5     Paul Richelhof (66. Foulstrafstoß)

1 : 6     Paul Richelhof (75.)